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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 175

1864 - Essen : Bädeker
175 Tod auf dem Schlachtfelde war für die alten Deutschen der ehren- vollste; eines natürlichen Todes sterben, war für sie ein beklagens- werthes Schicksal. Merkte man das Heranziehen der Sterbestunde, so ließ man sich noch die Rüstung anlegen, um mit derselben ins an- dere Leben hinüberzugehen. Die Leichname wurden gewöhnlich mit den Waffen, auch wohl mit dem Leibrosse verbrannt, die Asche in Urnen gesammelt und an stille Orte beigesetzt, wo einfache Rasenhügel die Ruhestätte der Helden bezeichneten. Dieses kräftige, unverdorbene Volk war reich an mancherlei Tu- genden. Es war treu, redlich, bieder, offen und wahrheits- liebend. Was man versprach, das hielt man unverbrüchlich fest; einem deutschen Worte konnte man vertrauen, und ein deutscher Hand- schlag ist ja sprichwörtlich geworden. Während bei den übrigen alten Völkern, neben der Tapferkeit, List eine Hauptsache im Kriege war, zeichneten sich die Deutschen von jeher durch Ehrlichkeit und offene Ritterlichkeit im Streite aus; denn jeder war ehrlos, der mit Hinterlist kämpfte. Auch die Gastfreundschaft war ein hervorragender Zug der alten Deutschen. Heilig und unverletzlich war der Fremde, in welcher Ab- sicht er auch gekommen sein mochte. Offen stand ihm die Hütte; an dem Tische fand er seinen Platz. War der Vorrath des Wirthes aufgezehrt, so führte dieser seinen Gast weiter, und ungeladen gingen beide dann in das erste beste Haus und waren eines freundlichen Empfanges gewiß. Am meisten aber trat bei den alten Deutschen die Liebe zur Freiheit hervor; freie Männer zu sein war ihr größter Stolz. Rur der freie Mann durfte Waffen tragen und in der Volksversammlung erscheinen. Das waren die Tugenden unserer Vorfahren, die indeß auch nicht ganz frei von Fehlern waren. Waren sie nicht auf der Jagd oder im Kriege, so lagen sie ganze Tage auf der sprichwörtlich gewordenen deutschen Bärenhaut; denn gegen jede friedliche Arbeit hatten sie eine grenzenlose Abneigung. Rach überstandenem Kriege oder glücklich voll- brachter Jagd erfrischte man die ermüdeten Glieder gern beim Trinkgelage. Da wurde erzählt von der Hitze des Kampfes, den Gefahren des Tages und den errungenen Siegen, während den Hörnern des Urs, gefüllt mit Bier und Meth, wacker zugesprochen wurde. Selten blieb es dann aus, daß man im Trinken >res Guten zu viel that, und der Held, der noch kurz zuvor so kräftig dagestanden, mußte nun im Rausche schwach erschei- nen. Oder man griff auch wohl nach den Würfeln, und im leidenschaft- lichen Spiel wurde Hab und Gut, Weib und Kind, ja die eigene Freiheit, so hoch man auch sonst dieselbe schätzte, dahingegeben. Ruhig ging dann nach unglücklichem Wurf der Verlierende in die frei- willige Knechtschaft und wurde der Leibeigene des Andern. Roch ein Zug des deutschen Charakters verdient der Erwähnung. Die verschiedenen deutschen Stämme, deren es eine große Menge gab, waren nämlich selten einig; Eifersucht und Neid herrschten zwischen ihnen und waren die Ursache von verheerenden Kriegen gegen einander,

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 184

1864 - Essen : Bädeker
184 Gewinn." Zürnend wandte er sich hierauf an die vornehmen, aber tragen Kinder mit den drohenden Worten: „Ihr aber, ihr Söhne der Edelen, ihr feinen Püppchen, die ihr euch der Trägheit und dem Müßiggänge überließet und meinen Befehlen ungehorsam gewesen seid, trotzet nur nicht auf Stand und Reichthum eurer Eltern; denn wisset, Nichtswürdige haben vor mir weder Rang noch Ehre! Und werdet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch mir wieder vor meine Augen kommen. Beim Könige des Himmels, ich werde euch strafen, wie ihr es verdient!" — Karl der Große war ein eifriger Beförderer des Christenthums. Neue Bisthümer, Kirchen und Klöster ließ er gründen. Die Klöster förderten innerhalb ihrer stillen Mauern damals nicht nur den Unterricht der Jugend, sondern sorgten auch für Arme und Kranke, und nahmen Reisende gastfreundlich auf; denn Gasthöfe gab es in damaliger Zeit nur wenige. Auch beschäftigten sich die Mönche damit, die guten alten Schriften der Griechen und Römer abzuschreiben — denn zu jener Zeit war die Kunst, Bücher zu drucken, noch nicht erfunden; — sie schrieben die Geschichten der Länder und Völker und die Thaten der Heiligen auf, oder sie rotteten die Wälder aus und machten den Boden urbar — kurz die Klöster wurden auf mancherlei Weise nützlich und waren ein wahrer Segen des Landes. — Dem Könige Karl war sehr daran gelegen, das Äußere des Gottesdienstes zu verschönern und ven Kirchengesang zu verbessern. Er ließ Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen; denn seine Franken hatten eine gar rauhe Stimme, so daß ihr Gesang fast dem Gebrülle wilder Thiere glich. — Auch liebte Karl seine Muttersprache; er arbeitete selbst mit den Gelehrten seines Hofes an einer deutschen Grammatik (Sprach- lehre) und ließ auch eine Sammlung altdeutscher Heldenlieder veran- stalten. Uns ist leider von diesen Bestrebungen des großen Kaisers nichts überkommen, als die deutschen Namen, die er den Winden (Himmelsgegenden) und den Monaten gab. Karl war ein ächt deutscher Mann, von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große lebendige Augen, die dem Freunde und Hülfebittenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach Frankenart seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und beste Schwimmer. Ein Hauptvergnügen war die-Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest bereiten woltte, wurde eine Treibjagd angestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und nun ging es unter dem Klange der Hörner und dem Gebelle unzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus in die Weite der Wälder, wo die Blüthe der jungen Edelmänner sich dann durch Muth und Geschicklichkeit einander zu übertreffen suchte. Karl, mitten unter ihnen, bestand manchen heißen Kampf mit wilden Ebern, Bären und Auerochsen. — Im Essen und Trinken war er sehr nüchtern. Speisete er mit den Seinigen allein, so kamen nur vier Schüsseln auf den Tisch. Ein Wildpretbraten, am Spieße vom Jager

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 225

1864 - Essen : Bädeker
225 40. Dr. Martin Luther. Am 10. November 1483 wurde einem armen, Liedern Bergmann, Hans Luther, aus dem Dorfe Möra bei Eisenach , zu Eis leb en ein Söhnlein geboren, dem er am folgenden Martinstage in der h. Taufe den Namen Martin gab. Er und feine Frau Margarethe, geborne Lindemann, erzogen den Knaben nach ihrem Stande einfach, dabei streng in der Zucht und Vermahnung zum Herrn. Hans Luther zog später nach Mansfeld und daselbst erhielt der Knabe seinen ersten Unterricht. Der Vater hielt ihn fleißig zur Schule, und brachte den kleinen Martin bei schmutzigem Wetter auf seinen Armen dahin. Dieser zeigte bald einen feinen Verstand und rechten Eifer zum Lernen, so daß der Vater sich entschloß, einen Gelehrten aus ihm zu machen. Er schickte ihn 1497 auf die lateinische Schule zu Magdeburg, und ein Jahr darauf nach Eisenach, wo er sich seinen Unterhalt kümmerlich als Currendeschüler durch Singen und Beten vor den Thüren ver- mögender Leute erwerben mußte. Durch seine schöne Stimme, mehr noch durch sein ernstes, frpmmes, bescheidenes Wesen, zog er die Aufmerk- samkeit einer edeln Wittwe, Namens Cotta, auf sich, die ihn in ihr Haus nahm. 1501 bezog er die Universität zu Erfurt, um nach dem Willen seines Vaters ein Rechtsgelehrter zu werden. Der Herr segnete seinen großen Fleiß; denn Luther betete und arbeitete, und wie er selbst sagt: „Fleißig gebetet, ist über die Hälfte studirt." Schon 1503 wurde er Magister der freien Künste, und durfte nun selbst an der Universität Vorlesungen in der Philosophie halten. Ms er eines Tages auf der Universitätsbibliothek eine große lateinische Bibel fand, die an einer Kette befestigt war, eine ganze Bibel, deren er noch niemals eine gesehen, fiel sein erster Blick auf 1. Sam. 1 und 2. Bald las er gar Vieles in der h. Schrift, von dem er nie gehört, und sein mühsam unterdrücktes Verlangen, ein Geist- licher zu werden, wurde wieder mit voller Stärke in ihm lebendig. Dazu kam, daß auf einer Ferienreise nach der Heimath sein lieber Freund Alexius neben ihm vom Blitze erschlagen wurde. Wo wäre jetzt deine Seele, hätte dich der Strahl getroffen? Dieser Gedanke faßte ihn und ließ ihn nicht los. Mit dem Wunsche, seine Seele zu retten, der Welt sich zu entziehen, ganz dem Herrn zu leben, ging er am 17. Juli 1505 als Mönch ins Augustiner-Kloster zu Erfurt. Den darüber bekümmerten Vater tröstete er mit zarten, kindlichen Wor- ten. Nun lag er mit der strengsten Gewiffenhaftigkeit den Pflichten des neuen Standes ob; die niedrigsten Dienste: Reinigung des Klosters, vor den Thüren hin- und herwandern mit dem Bettelsack u. dgl., ver- richtete er eifrigst. Solche unangemesiene und harte Arbeiten, dazu selbsterwählte Fasten und Kasteiungen, welche, wie er meinte, zur Erwerbung göttlicher Heiligkeit und Seligkeit dienlich wären, weshalb er sich oft mehrere Tage in seine Zelle einsperrte, und schier Hungers gestorben wäre, wenn nicht ein Freund mit Gewalt die Thüre er- brochen hätte, warfen ihn aufs Krankenlager. Da tröstete ihn ein alter Ha est er 3' Leseb. f. Protest. Ober». Bayerns. 15

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 271

1864 - Essen : Bädeker
271 meshalle, die Feldherrenhalle, das Siegesthor, die Bi- bliothek, das Universitätsgebäude und die neue Pinakothek in München, die Walhalla bei Negensburg, die Villa bei Edenkoben und die Verschönerungen der Dome in Bamberg, Regensburg und Speyer. Dabei wurden aber auch die Armen und Nothleidenden, die von Feuersbrunst und Ueberschwemmung Heim- gesuchten in keinem Theile des Landes vergessen. — Die durch König Ludwig errichteten Denkmäler der Bau- und Bildekunst werden ihm einen bleibendm Ruhm für die Nachwelt erhalten, und die Erinnerung an seine glanzvolle Regierung wird feststehen in den Herzen des Bayern- volkes für und für. Im Jahre 1848 entsagte er dem Throne und übergab die Regierung am 20. März seinem Sohne, dem Kronprinzen Maximilian. Die königlichen Worte, welche er bei dieser Gelegenheit an die Bayern rich- tete, laulen: „Bayern! Ich lege die Krone nieder zu Gunsten meines geliebten Sohnes, des Kronprinzen Maximilian. Treu der Verfassung regierte ich; dem Wohle des Volkes war mein Leben geweiht; — als wenn ich eines Freistaates Beamter gewesen, so gewissenhaft ging ich mit den Staatsgeldern um. Ich kann Jedem offen in die Augen sehen. — Und nun meinen tiefgefühlten Dank Allen, die mir anhingen. Auch vom Throne herabgeftiegen, schlägt glühend mein Herz für Bayern, für Deutschland!" Seit jener Zeit lebt König Ludwig zurückgezogen von Regierungs- geschäften, vollendet begonnene Werke und übet Wohlthätigkeit. Das Volk, aber hängt ihm an mit treuem Herzen und inniger Liebe, und wenn eine Krankheit oder auch nur ein Unwohlsein den guten König befällt, dann drängen sich Hohe und Niedere bangen Herzens an die Thore seines Palastes, um Kunde zu erhalten von' seinem Be- finden. Gott erhalte noch lange den edlen königlichen Greis, den Stolz Bayerns. — 76. Maximilian Ii., König von Bayern. (1848.) Maximilian Ii. bestieg den Thron seines Vaters mit folgen- der Ansprache an sein Volk: „Bayern! Mein vielgeliebter Vater und König hat geruht, mir die Krone zu übertragen. — Tief ergriffen fühle ich das ganze Gewicht der Verpflichtungen, das er mir auf- erlegt. In einer Zeit besteige ich den Thron, die mit ihren großen Anforderungen das In- und Ausland mächtig bewegt. Auf Gottes allmächtigen Schutz vertraue ich und auf meinen redlichen Willen, dieser Zeit Gebot zu verstehen und zu vollbringen. Wahrheit will ich in Allem, Recht und gesetzmäßige Freiheit auf dem Gebiete der Kirche, wie des Staates. Auf der Bayern Treue hoffe ich, auf die seit Jahrhunderten bewährte Liebe zu ihrem Fürsten. Bayern, steht mir bei in meinem festen Vorhaben, Euch auf die Stufe zu erheben, zu der Ihr als ein freies Volk berufen seid, ein Achtung gebietender Staat im einigen deutschen Vaterlande!"

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 402

1864 - Essen : Bädeker
402 mag wohl vor dreitausend Jahren seine Augen voll Bewunderung und Andacht zu dein schonen Siebengestirne gerichtet haben, das noch jetzt in eben dem Glanze allnächtlich am Himmel prangt, indeß die guten Phönizier schon längst ausgestorbeu sind! Im Jahre 33.? v. Chr. Geb. eroberte Alexander der Große, König von Macé- donien, ihr Land und zerstörte Tyrus. Jetzt stehen nur ärmliche Fischerhütten dort, wo einst volkreiche Städte blüheten. 2. Lykurg und die Spartaner. (888 v. Chr.) Lykurg war der Sohn eines Königs von Sparta oder Lacedämon. Auf Reisen lernte er die Gesetze anderer Völker kennen, ebenso die Gedichte Homers (Ilias und Odyssee), die er mit nach Griechenland brachte. Bei seiner Zurück- kunft war Unfrieden und Unordnung im Lande, und darum beschloß er, seinem Volke eine Verfassung zu geben, unter der alle, der König wie der gemeinste Bürger, ihre gcsammte Thätigkeit der Beförderung des allgemeinen Wohles widmen sollten. Bevor er aber ans Werk ging, begab er sich nach Delphi, brachte dem Gott sein Opfer, und fragte, ob sein Vorhaben, Gesetzgeber von Sparta zu werden, einen gesegneten Erfolg haben werde. Der Orakclspruch ermuthigte ihn. Um ein anderes Geschlecht von Menschen nachzuziehen, machte er nun solche Anstalten, bei denen zu erwarten war, daß es hinfort nur gesunde und kraftvolle Menschen in Sparta geben werde. Nur kräftige Kinder wurden auferzogen und miß- gestaltete und schwächliche in eine Kluft geworfen. Die Erziehung war streng und abhärtend. Die Kinder waren nicht warm eingehüllt; man gewöhnte sie früh an geringe Kost; sie mußten lernen allein sein, ohne sich zu fürchten und ohne zu schreien. Nach dem siebenten Altersjahre durfte der Knabe nicht mehr länger im elterlichen Hause bleiben, sondern^ er kam unter die Aufsicht der Obrigkeiten und wurde öffentlich erzogen. Ihre Übungen, Spiele und ihr ganzes Leben war als- dann gemeinschaftlich. Wissenschaft und Kunst war in Sparta nicht geachtet. Aller Unterricht und diê ganze Erziehung war nur darauf berechnet, daß die Knaben willigen Gehorsam und Ausdauer lernten, um einst dem Feinde muthig entgegen- treten zu können. Die Knaben mußten sich im Laufen, Ringen und- Werfen üben, und zwar warfen sie theils mit runden metallenen Scheiben, theils mit dem Wurf- spieß nach dem Ziele. Alle Tage badeten sie sich im Flusse Eurotas. Schuhe waren ihnen nicht gestattet, wenn gleich die Erwachsenen Sandalen trugen Man gewöhnte die Knaben, auf jede Frage schnell zu antworten; Alles, was man sprach, mußte kurz (lakonisch) sein. Der Gesang wurde gepflegt. Die Bür- ger übten sich in kriegerischen Fertigkeiten, beaufsichtigten die Jugend und widmeten sich dem öffentlichen Dienste. Keiner durfte ein Handwerk, noch sonst ein Geschäft treiben, das auf Gelderwerb abzielte. Die Sklaven mußten das unter die Bür- ger vertheilte Feld bearbeiten und wurden grausam behandelt. Gold- und Sil- bern'ünzen waren verboten, dagegen wurde ungeheuer großes eisernes Geld einge- führt. Dadurch wollte Lykurg Diebstahl und Bestechung verhindern. Um Weich- lichkeit und Genußsucht ferne zu halten, traf er die Veranstaltung, daß alle Män- ner öffentlich, in Gesellschaften von je 15, mit einander speiseten. Die Gütergleichheit gefiel freilich nicht allen, insbesondere den reichen Leuten nicht, weiche nicht gern mit allen Bürgern gleichgestellt werden wollten. — Neben dem Könige stand ern Senat aus 28 sehr bejahrten Mitgliedern, die, vom Volke gewählt, ihre Würde lebenslänglich behielten. In Volksversammlungen wurden die vom Könige und dem Senat gemachten Vorschläge entweder angenommen oder ver- worfen. Die Oberaufsicht über die ganze Staatsverwaltung hatten die Ephoren oder Aufseher. Die Stadt hatte keine Mauern; die Tapferkeit ihrer Bürger sollte ihr Schutz sein. Wer für das Vaterland fiel, wurde mit Lorbeeren bekränzt bestattet.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 409

1864 - Essen : Bädeker
409 mit aller Tapferkeit Widerstand geleistet, und Pyrrhus rief voll Bewunderung aus: „Mit solchen Soldaten wollte ich die ganze Welt erobern!" — Mit einem solchen Feinde wünschte er doch Frieden zu haben und knüpfte Unterhandlungen an. Bei diesen Verhandlungen kam ein Römer als Abgesandter in des Pyrrhus Lager, Fabricius mit Namen, der durch seine Rechtschaffenheit sich die allgemeine Achtung erworben hatte. Da der König wußte, in weichem Ansehen er in Rom stand, so suchte er ihn zu gewinnen, um durch ihn den Frieden zu bewirken. Sr ließ ihn daher allein zu sich kommen und sprach zu ihm: „Ich weiß, lieber Fa- bricius, daß du ein kriegserfahrener und tugendhafter Mann, aber dennoch arm bist; das thut mir leid. Erlaube mir daher, daß ich dir von meinen Schätzen so viel gebe, daß du reicher seiest, als die anderen Senatoren. Denn das ist der beste Gebrauch, den Fürsten von ihren Reichthümern machen können, daß sie groß- ßen Männern damit aushelfen. Ich verlange von dir dafür nichts Entehrendes, sondern nur, daß du deinem Volke zum Frieden räthst. Ich brauche einen tugend- haften und treuen Freund, und du einen guten König, welcher dich durch seine Freigebigkeit in den Stand setzt, mehr Gutes als bisher zu stiften." — War das nicht fein gesagt und lieblich zu hören? Und hatte nicht der König seine Absicht, den Fabricius zu bestechen, sehr prächtig verhüllt? Und was sagte Fabricius dazu? Er antwortete: „Ich danke dir, lieber König, für die gute Meinung, die du von mir hast; aber ich wünsche auch, daß du sie behaltest, darum nimm dein Geld zurück. Du hast ganz recht, daß ich arm bin, aber dennoch bin ich glück- lich; denn ich werde von meinen Mitbürgern geachtet." Am folgenden Tage ließ Pyrrhus seinen größten Elephanten hinter eine Tapete stellen und sorgte, daß Fabricius gerade davor seinen Platz erhielt. Nach geendeter Unterredung flog der Vorhang in die Höhe, und brüllend streckte der Elephant seinen langen Rüssel über den Fabricius hin. Aber Fabricius wandte sich unerschrocken um, sah das Thier von oben bis unten an und sprach dann ruhig: „So wenig,als mich gestern dein Geld rührte, schreckt mich heute dein Elephant." Fabricius war wieder zurückgekehrt. Da erhielt er von dem Leibarzte des Pyrrhus einen Brief, in welchem dieser sich erbot, seinen Herrn zu vergiften, wenn ihm der Römer dafür eine gute Belohnung geben wolle. Fabricius schau- derte vor einer solchen Schandthat zurück. Er sandte den Brief dem Pyrrhus selbst. Wer malt des Pyrrhus Erstaunen? „Wahrlich!" rief er aus, „eher wird die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius von dem Pfade der Tugend und Rechtschaffenheit weichen!" Er strafte den Arzt, wie er es verdiente, und sandte den Römern zur Dankbarkeit alle Gefangenen ohne Lösegeld zurück. 8. Hannibals Übergang über die Alpen. (218 v. Chr.) Die berühmte Stadt Karthago lag aus der Nordküste Asrika's, der Jusel Sieilten gegenüber. Mit den Karthagern haben die Römer blutige Kriege geführt. Der berühmteste Feldherr der Kartha- ger war Hannibal. — Nachdem der Krieg zwischen Rom und Kar- thago beschlossen war, erwarteten die Römer einen Angriff zur See; aber ehe man sich's versah,' stand Hannibal mit Elephanten, afrikani- schen Reitern und Fußvolk in Italien. Von Spanien aus war er über den Ebro, die Pyrenäen und die Nhonö gegangen und stand im November am Fuße der Alpen. Bisher hatte das Heer alle Mühseligkeiten willig ertragen; jetzt aber, beim Anblick der himmelho- hen Alpen, verloren Alle den Muth. Denn ringsum starrte Alles von Eis und Schnee; zackige Felsenspitzen ragten bis in die Wolken; keine Stadt, kein Dorf, kein gebahnter Weg über das entsetzliche Gebirge!

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 410

1864 - Essen : Bädeker
410 Aber Hannibal verzagte nicht. Er gab Befehl, die steilen, mit Eis bedeckten Anhöhen hinanzuklettern. Viele stürzten zurück; oft griffen verborgene Feinde an oder wälzten Baumstämme gegen die Karthager, daß ganze Reihen mit Pferden und Gepäck in die Abgründe stürzten. Endlich, nach neuntägigem Klettern erreichte Hannibal den Gipfel und ließ hier auf den Schnee- und Eisfeldern sein Heer zwei Tage ruhen. Jetzt meinten sie die größten Schwierigkeiten überwunden zu haben; aber das Hinabsteigen war fast noch schwieriger, als das Hinaust'let- tern. Viele stürzten die steilen Abhänge hinunter; oft rissen sich große Schneebällen (Lavinen) los und begruben ganze Schaaren unter sich. Endlich, nach Verlauf von fünfzehn Tagen, hatten die vor Hunger und Anstrengung abgezehrten Krieger die Ebenen Italiens erreicht. Aber wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Von seinem über 50,000 Mann starken Heere hatte er nur noch die Hälfte; von den 40 Ele- phanten war nur noch ein einziger vorhanden! Doch das Alles konnte seinen Muth nicht beugen und seinen Haß gegen die Römer nicht mindern. Die Römer schickten jetzt eiligst ein Heer nach Ober-Italien unter Anführung des ältern Scipio. Dieser traf mit Hannibal am Ticinus, einem Nebenflüsse des Po, zusammen, wurde völlig geschla- gen, und kam kaum mit dem Leben davon. Nun ging Hannibal über den Po und schlug noch in demselben Jahre das römische Heer an der Trebia. Mit dem Frühling des folgenden Jahres drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt; das hielt Hannibal nicht auf. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten im Wasser waten; die Lastthiere blieben im Schlamm stecken; Hannibal selbst verlor durch eine Augenentzündung, die er nicht abwarten konnte, ein Auge. Kaum war er auf dem Trocknen, so rückte ein großes Heer gegen ihn an. Aber Hannibal schlug das römische Heer so, daß 15,000 Römer ihren Tod fanden und 6000 in Gefangenschaft geriethen. Das Blutbad war so entsetzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Vlutf eld heißt. — Doch zuletzt haben die Römer die Stadt Karthago zerstört. 8. Julius Cäsar. (60-44 v. Chr.) Er war der größte aller römischen Feldherren. Seinen Water verlor er früh, seine vortreffliche Mutter Aurelia gab ihm eine gute Erziehung. Er hatte einen schwächlichen Körper, ein blasses, hageres Gesicht, und oft litt er an Kopfschmer- zen; aber durch strenge Mäßigkeit im Essen und Trinken erhielt er sich gesund, und durch allerlei körperliche Übungen, durch Laufen, Schwimmen, Fechten, Reiten stärkte er sich so, daß er späterhin alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Nie war er müßig; täglich las, schrieb oder übersetzte er etwas. Wenn er ein Buch gelesen hatte, so wiederholte er den Inhalt desselben. Won seiner Mut- ter lernte er besonders die Freundlichkeit im Umgänge, durch die er sich nachher so beliebt zu machen wußte. Einst machte Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um dort sich in der Rede- kunst noch weiter zu bilden. Unterwegs wurde er von Seeräubern überfallen,

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 428

1864 - Essen : Bädeker
428 Schwerter. Wegen dieser kostspieligen Rüstung konnten aber nur die Reichen und Vornehmen zu Pferde dienen. Darum gab der Reiter- dienst eine Art von Ansehen und Adel. Um einen solchen Vorzug zu erhalten und zu vermehren, war das ganze Leben des Adels kriegerisch von Jugend auf. Körperliche Kraft und Gewandtheit ging ihm über Alles; von Jugend auf lernte der Adelige ein wildes Ross tummeln und Lanze und Schwert mit Gewandtheit führen. Kein leichter Fussgänger konnte sich mit einem geübten Reiter messen, der vom Kopfe bis zu den Füssen mit Eisen bedeckt war. So machten in den damaligen Zeiten die Adeligen die vornehmsten Krieger aus, und von ihrem Rei- terdienst erhielten sie den Namen Ritter. — Mit der Zeit bildeten die Ritter einen besonderen Stand. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen das weibliche Geschlecht waren die vier Haupt- tugenden der Mitglieder. Zur Zeit der Kreuzzüge stand das Ritterthum in seiner schönsten Blüthe Es bildeten sich, gleich den Mönchsorden, drei geistliche Ver- brüderungen der Ritter unter einander. Das waren die Orden der Johäq« niter, der Tempelherren und der Dentschherren. Schon im Jahre 1048 hat- ten Kaufleute aus Amalfi (in Unteritalien) in der Nähe des heil. Grabes ein Kloster bauen lassen zur unentgeltlichen Aufnahme und Verpflegung armer und kranker Pilger. Als Gottfried von Bouillon 1099 nach Eroberung der heil. Stadt dieses Spital besuchte, wurde er von der hingehenden Treue der Mönche, die hier ihr Leben der Krankenpflege widmeten, so gerührt, dass er der Stiftung eines seiner Güter in Brabant zum Geschenk machte. Nun traten einige Ritter seines Gefolges in das Kloster als dienende Brüder ein, entsagten der Welt, verpflichteten sich zu dem gewöhnlichen dreifachen Klo- stergelübde des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armuth, und bezeichneten ihre schwarze Ordenstracht mit einem achtspitzigen, weissen Kreuze. Schnell verbreitete die Dankbarkeit heimkehrender Pil- ger, die bei ihnen Ausnahme und Verpflegung gefunden hatten, ihren Ruhm durch ganz Europa, und in allen Ländern wetteiferte die Mildthätigkeit der Frommen, durch reiche Gaben sich einen Antheil an diesem Verdienste zu erwerben. Jetzt erhoben sich statt des armseligen Obdachs, das die Brüder bisher zur Ausnahme bieten konnten, Paläste, und daneben wurde ein präch- tiger Tempel zu Ehren des heil. Johannes des Täufers erbaut, und die Brüderschaft führte von nun an den Namen Johädniteforded. — Ihre Güter mehrten sich bald in allen europäischen Ländern, und sie selbst schlugen sich lange heldenmüthig mit den Türken, bis auch sie der Übermacht wei- chen mussten. Sie liessen sich dann auf der Insel Cypern nieder, und als sie auch hier vertrieben wurden, auf der Insel Rhodus. Als sie aber endlich auch hier keine bleibende Stätte mehr fanden, schenkte ihnen im Jahre 1530 der deutsche Kaiser Karl V. die Insel Malta, und von jener Zeit an hiessen sie auch Maltheserritter. — Der König Balduin von Jerusalem schenkte im Jahre 1118 acht fran- zösischen Rittern, die sich heldenmüthig der armen Pilger ausserhalb der Hauptstadt gegen die Angriffe der räuberischen Horden angenommen hat- ten, den Platz, wo einst der Tempel Salomo’s stand. Hier bauten sie sich an und erhielten davon den Namen Tempelherrn. Sie trugen ein rothes Kreuz auf ihrem weissen Mantel. Ungewöhnlich schnell stieg das An- sehen dieses Ordens, der grösstentheils aus Franzosen bestand, und er ge- wann durch reiche Mitglieder und fromme Vermächtnisse einen Reichthum, der bald jenen der Johanniter überstieg. Aber dieser Reichthum reizte den habsüchtigen französischen König Philipp Iv. zum Verderben dieses Ordens. Er klagte die Mitglieder der grössten Verbrechen an; sie wurden unschuldig misshandelt, eingemauert, lebendig verbrannt, und der ganze Orden wurde im Jahre 1312 aufgehoben, seine Güter aber zum Vortheile des Königs und des Papstes eingezogen. —

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 174

1864 - Essen : Bädeker
174 Besitzung, von deren Ertrage er ein Gewisses abgeben mußte, oder er lebte mit am Tischeseinesherrn. Der Hausvater war das Haupt, der Herr und Richter in seiner Familie, welcher die Streitigkeiten in der Familie durch seinen Machtspruch schlichtete. Die Frau war des Mannes treue Gehülfin, welche die Gefahren und die Lasten desselben im Kriege und Frieden theilte und das Hauswesen und die Kindererziehung leitete. Die letztere war ganz darauf berechnet, das Geschlecht in seiner ursprünglichen Kraft zu erhalten.. Halbnackt wuchs der Knabe heran, im Hause und auf dem Felde der Mutter Gehülfe. Bei Sturm und Wetter warf er sich in den Strom und stählte seine Kraft an jeglicher Leibesübung. Schon früh folgte er dem Vater auf die Jagd, und suchte von jetzt an, nach dessen Beispiel sich zu bilden. Wie mit Siegeszeichen prangten die Jünglinge mit den Hörnern erlegter Auerochsen in der Gemeinde, und je mehr sie vorzeigen konnten, desto lauter ertönte ihr Lob; dann wurden sie in der Volksversammlung von den Edelsten des Stam- mes wehrhaft gemacht und dursten von nun an ihre Kraft an den Feinden beweisen. Das Mädchen lernte Sitte und Zucht von der treuen Mutter. Durch die Heirath begründete der Jüngling, der bis dahin unter der Vormundschaft des Vaters gestanden hatte, sein eigenes Hauswesen. Auf die Verwandten hielt man sehr viel; denn eine ausgebreitete Verwandtschaft hatte hohen Werth und verschönerte das Alter. Die liebste Beschäftigung der Deutschen war der Krieg. War in der Volksversammlung ein Krieg beschlosien, so wählte man den Tapfer- sten zum Führer, hob ihn jauchzend auf den Schild und begrüßte ihn als Herzog. Dieser ließ dann das Aufgebot an alle freien Männer ergehen, die sich dann nach ihren Geschlechtern, Gemeinden und Gauen ordneten. Das war der deutsche Heerbann. Auf Wagen folgten ihm oft die Frauen mit den Kindern nach, um von der Wagen- burg herab den Kämpfenden Muth zuzurufen und die Verwundeten zu pflegen. Ihren Führer verließen die Deutschen nicht, und einer suchte es an Tapferkeit dem andern zuvorzuthun. Währte den deutschen Helden die Ruhe des Friedens zu lange, so berief auch wohl einer der Angesehensten des Stammes seine Waffen- brüder, daß sie mit ihni auf Abenteuer auszögen, auf Sieg, Ruhm und Beute. Da fanden sich denn Viele, welche gelobten, sein Geleite und ihm getreu in Roth und Tod zu sein. Ewige Schande traf dann den, der seinen Herzog verließ. Ja, die Deutschen waren im Kriege so zuverlässig und treu, daß späterhin die Römer sie gern zu Söld- nern nahmen. Die Waffen, welche beim Kriege in einem großen Schilde von Brettern oder Baumrinden, aus Lanzen, Spießen, Schwertern, Keulen, Streitäxten, auch wohl aus Pfeilen und Steinen bestanden, waren der köstlichste Schmuck des freien Mannes; nicht nur im Kampfe, sondern bei allen feierlichen Gelegenheiten trug er dieselben; der Schwur wurde nur auf sie geleistet; sie begleiteten ihn in die Volksversammlung, zum Schmause, ja selbst zum Tode. Der

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 281

1864 - Essen : Bädeker
281 ihre Tüchtigkeit, Kühnheit, Zweckmäßigkeit, Nettigkeit, Klarheit in allem:: der steht still und wundert sich. Alles dies, dieses reiche Land, diese prächtigen Städte, diese städtegleichen Dörfer hat der denkende Mensch aus dem Schlamme herausgehoben und zum Theil den Wogen des Meeres abgewonnen. Aber wie soll man diese Menschen beschreiben? Wenn man in die holländischen Städte und Dörfer tritt und die Leute dort so still und langsam, so nett und reinlich dabei, als hätten sie mit Arbeit nicht sonderlich sich zu befassen, einhergehen sieht; wenn der Bauer steif und bedächtig in seinen hohen Holzschuhen einherschreitet, und mit behaglicher Miene und langsamer breiter Rede dem Fremden begegnet: so könnte einem einfallen, ein so stilles, bequemes Volk könne dies Land dem Meere nicht abgezwungen, diese Mauern, Thürme, Wälle und Deiche nicht aufgethürmt haben; und doch ist es nicht anders! Der Holländer steht eben deswegen so behaglich da, weil er der Schöpfer und Herr dieses Landes ist, wo nur Frösche, Möven und Rohrdommeln ihre heisere Stimme tönen lassen würden, wenn der Mensch nicht hinzugetreten und mit Spaten, Schaufel und Ruder sich gerührt hätte. Freilich die netten Kleider, die der Holländer trägt, sein stets blankes Schuhwerk, sein mit Blumen und Kräutern, mit Schnörkeln und Bildern geschmücktes Vorhaus, seine zierlichen, mit bunten Muscheln und Steinen ausgelegten Gärten, seine nett gefegten Dreschtennen, seine höchst reinlichen Stallungen möchten auf die Ver- muthung bringen, der Holländer sei nur für die häuslichen Ge- schäfte brauchbar, habe nur für Lebensgenuß Sinn und huldige bloß der Bequemlichkeit und Weichlichkeit; aber man sehe nur den Holländer am Ruder seiner Schiffe, auf den Mastspitzen — man sehe ihn nur auf dem Wasser schalten und walten: da ist er nicht der bequeme und ruhige Mensch, da bewegt er sich, wenn auch stets besonnen, rasch und kräftig, da zeigt er eine eiserne Ausdauer und den festesten Willen, und eine große Aufopferungsfähigkeit. Diese trefflichen Eigenschaften haben auch dessen Vorfahren, namentlich im Kampfe für evangelische Glaubensfreiheit bewiesen. Schmuck des Lebens, Reinlichkeit und Sauberkeit fast bis zur Übertreibung, Vlumenliebe und Blumenpflege, Farbenfreude und daher hoher Sinn für Malerei kennzeichnen den Holländer. Man möchte dies, wenn es nicht geborene Anlage wäre, fast für ein Werk des über- legenden Verstandes ansehen. Hier in dieser den Geist niederdrückenden Einförmigkeit, in diesem Lande der Sümpfe, Marschen und Hei- den, wo nur um die Dörfer und Kanäle einzelne Baumreihen sich erheben, und der Mensch hinter seinen Deichen und Wällen den Pstug und die Sense führt — hier, wo die Nähe des Meeres und die Wässer der Seen, Teiche und Gräben eine feuchte, matte Luft und einen oft umnebelten Himmel zeigen — hier, wo Torf- und Marschland, fette Erde, Torf- und Steinkohlenstaub Alles in Schmutz verkommen lassen würden, wenn der Mensch sich nicht dagegen wehrte — hier möchte man sagen, hat er sich in der Freude an dem Netten, Heiteren
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

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TM Hauptwörter (100)100

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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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